Safari in Botswana
Wenn ich meinen Freunden oder Arbeitskollegen erzähle, dass ich in Urlaub gehe, bekomme ich zu 90% die Antwort: "Was? Du gehst schon wieder in Urlaub?"
Diesen Satz höre ich aktuell auch wieder sehr oft und ich freue mich schon wahnsinnig, denn es geht zurück in eine meiner liebsten Gegenden auf dieser Erde - Afrika. Dieses Mal führt uns unser Weg zurück nach Südafrika in die Kapregion und nach Pretoria zu der Hochzeit einer guten Freundin. Grund genug, euch ein paar Eindrücke unseres letzten Afrika Abenteuers zu zeigen - unsere Safaritour durch Botswana.
Ein lang ersehnter Traum geht für mich in Erfüllung. Wir fliegen nach Johannesburg und starten von dort unsere Safari durch Botswana. Eine richtige Safari mit eigenen Campern mit Zelt auf dem Dach. Ohne schützende Zäune in den National Parks – nur die Natur und wir. Die Reiseplanung für unsere Tour beginnt bereits ein Jahr zuvor. Die Plätze in den Camps in den National Parks sind begrenzt, also muss man früh buchen. Unsere Route führte uns durch den Makgadikgadi & Nxai Pan National Park weiter zum Okowango Delta, Moremi und Chobe National Park und wieder zurück nach Johannesburg. Zu Beginn unserer Planung hatten wir gedacht, wir reisen zu zweit – weit gefehlt. Wenige Monate bevor wir starten, haben wir unsere Reisegesellschaft zusammen – wir sind insgesamt zu sechst. Ich bin auch sehr froh, dass wir so viele waren, so haben wir uns mit zwei Autos, jeder Menge Gepäck und Vorräte auf die Reise gemacht und hatten jede Menge Spaß zusammen.
Unsere erste Nacht haben wir in Kubu Island verbracht. Kubu ist ein kleines Paradies und liegt mitten im Makgadikgadi & Nxai Pan National Park. Die Insel besteht aus Steinformationen und Baobab-Bäumen umgeben von einer riesigen Salzpfanne. Weit und breit ist sonst nichts – außer Salzwüste. Wenn möglich sollte man hier eine Vollmondnacht verbringen, das ist unbeschreiblich schön und wird von mir wärmstens empfohlen.
Weiter geht’s Richtung Okowango Delta in den Moremi National Park. Wir sehen so unwahrscheinlich vielen Elefanten, dass ich es kaum glauben kann. Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir unseren Campingplatz und richten uns ein. Unsere Camping-Nachbarn aus Schweiz erzählen uns, dass sie am Tag zuvor auf einem Campingplatz einige Tage verbracht haben, der als nächstes auf unserer Liste steht. Dort hat sich eine Löwenfamilie direkt im Camp breit gemacht und für Aufregung gesorgt. Da kam ich zum ersten Mal ins Grübeln, was ist, wenn wir morgens aufwachen und ein Rudel Löwen liegt vor unseren Campern? Was macht man dann? Klar, wir haben viele Reiseführer gelesen und auch genau studiert, wie man sich verhalten muss, wenn einem wilde Tiere begegnen. So schreibt beispielsweise Iwanowski in ihrem Botswana-Reiseführer, dass beispielsweise Hippos sehr friedliche Tiere sind und im Dunkeln besonders von Licht angelockt werden.
Leider haben wir uns daran an diesem Abend am Lagerfeuer nicht erinnert. Hinter uns knackt und schmatzt es plötzlich und wir leuchten aufgeregt in die Richtung aus der die Geräusche kommen. Was wir alle sehen sind zwei große Augenpaare die uns anschauen und sich auf uns zubewegen. Ihr könnt euch vorstellen, wie schnell wir von unseren Campingstühlen aufspringen und den Weg ins Auto oder Zelt suchen. Wir warten bis die beiden Nilpferde schmatzend an unserem Camp vorbeilaufen und setzten uns wieder an unser Lagerfeuer. Die nächsten Besucher lassen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Kaum sind wir in unsere Zelte geklettert und haben unsere Taschenlampen ausgeschaltet, machen sich Hyänen über unseren Metall-Mülleimer her und nehmen in komplett auseinander. Viel geschlafen habe ich in dieser ersten Nacht nicht wirklich – umgeben von so vielen fremden Geräuschen. Am nächsten Morgen sind die nächtlichen Besucher vergessen und wir machen uns weiter auf unserem Weg durch Botswana.
Im Savute Camp haben wir pünktlich zum Mittagessen ebenfalls einen großen Besucher, vielleicht hatte er Hunger auf unsere Pasta – wer weiß das schon. Als der Elefantenbulle weitergezogen ist gehen wir weiter und erkunden bis zum Sonnenuntergang die Umgebung. Was uns immer mal wieder Kopfschmerzen bereitet hat, waren die Flussübergänge, nur selten finden sich Brücken, die man noch befahren kann. Also heißt es, einer muss aussteigen und schauen, wie tief das Wasser wirklich ist, bevor wir mit den Autos queren können.
Im Chobe National Park (der mir persönlich noch besser gefallen hat, als der Moremi National Park) kommen wir am späten Nachmittag an und fahren lange durch Buschlandschaft, bis uns auffällt, dass rechts von uns hunderte von Wasserbüffel liegen. Wieder begegnen wir vielen Elefanten, Zebras und Antilopen bis wir schließlich bei unserem Camp ankommen. Wir haben einen wunderschönen Platz bekommen und können über die ganze Flusslandschaft schauen. Dabei fällt uns auch auf, dass die Wasserbüffel die wir zuvor im Busch gesehen haben, alle den Fluss überqueren, um die Nacht auf der anderen, sicheren Seite des Flusses zu verbringen. Wir hatten eben unsere Zelte aufgebaut und konnten so unmöglich wieder zurückfahren, mit aufgebauten Zelten. Also haben wir im Eiltempo die Zelte wieder zusammengebaut und sind zurückgefahren. Belohnt wurden wir mit einer Elefantenherde, die direkt vor uns den Fluss gekreuzt hat – zusätzlich zu den vielen Wasserbüffel. Ein absolut unvergesslicher Moment mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.
Die nächste unvergessliche Begegnung kommt bereits am nächsten Morgen. Ich bin auf meinen Afrikareisen bisher nie einem Leopard in freier Wildbahn begegnet und wollte in Botswana unbedingt einer dieser schönen Katzen begegnen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, direkt vor uns lag er auf einem Baum, seine Beute gut versteckt in den Ästen des Baumes. Gefühlt haben wir dort 5 Minuten verbracht, in Wirklichkeit glaube ich aber über zwei Stunden, denn ich wollte nicht weiterfahren.
Für den Nachmittag hatten wir uns aber ein Boot gemietet um auf dem Linyanti eine Tour zu unternehmen und um die Tiere vom Wasser aus zu beobachten. Das ist absolut empfehlenswert und wird in Kasane überall angeboten. Für mich war Botswana ein absolutes Highlight, besonders wenn man wilde Tiere so gerne hat wie ich. Es steht jetzt schon fest – irgendwann geht es nochmals zurück ins wilde Botswana, dann aber mit ein wenig mehr Zeit im Gepäck.