Marokko - Teil II

Durch den Anti-Atlas nach Marrakesch

Weiter geht unsere Reise, nach wunderschönen Tagen in Tafraoute machen wir uns weiter ins Landesinnere, Agdz steht auf unserer Liste, das liegt ebenfalls wunderschön in den Bergen und ist bekannt für seine Kasbahs. Ich bin sehr beeindruckt, was hier gebaut wurde und dass es sich so wunderbar in die Landschaft einfügt. Als wir über die Berge fahren freuen wir uns übrigens sehr, denn was sehen wir? Schnee :)

In Agdz lassen wir uns treiben und schauen uns die Gegend an, wir haben Glück an einem Tag ist ein großer Markt in der Stadt. Ein absolutes Muss, wenn man in Marokko ist, wenn ihr mich fragt. Klar es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn man ganze Kuh oder Ziegenköpfe dort hängen sieht, aber man findet alles was das Herz begeht. Neben Obst, Gemüse, Nüssen, Stoffen, Spielzeug tummeln sich hunderte Marokkaner und lassen sich von uns nicht stören. Sehr beeindruckt bin ich von den Obst und Gemüselastern, die einfach zum verkaufen ihre Ladung abladen und schon gehts los.

Nächster Stopp: Ait Ben Haddou

Diese Stadt liegt im Berbergebiet ganz in der Nähe der Filmstadt Ouarzazate. Schon die Fahrt dorthin ist sehr beeindruckend. Wir schlängeln uns durch die Straßen und kommen schließlich in Ait Ben Haddou an. Empfangen werden wir von kleinen Lädchen, deren Besitzer uns mit allerlei tollen Dingen locken wollen. Schon daran merke ich, wir sind zurück auf der Touristen Route. Wir sagen freundlich Nein und machen uns auf in die Ksar. Garnicht so einfach den richtigen Eingang zu finden, allerdings gibt es nur ein Weg und der geht steil nach oben. Wir sind früh am Morgen unterwegs und es sind noch nicht allzuviele Touristen da. Über all findet man Kunsthandwerk, Schmuck, Musiker und Maler. An einer kleinen Galerie stoppen wir und schauen Mohammed zu wie er malt. Die Überraschung kommt, als er sein Bild über das Feuer hält und die Farben sich verändern. Ein kleines Andenken nehmen wir mit nach Hause, denn so haben wir noch nie jemand malen sehen.

 

Marrakesch steht als nächstes auf unserer Liste. Hierfür müssen wir das Atlasgebirge inklusive dem Schnee überqueren. Wir wurden vorab schon gewarnt, dass der viele Regen die Wochen zuvor ganze Arbeit geleistet haben. Wir überqueren an vielen Stellen die Flüsse ohne Brücken bzw. Strassen, denn sie sind einfach nicht mehr da. Ebenso haben wir unterschätzt wie lang eine Baustelle sein kann und wie chaotisch das ist,  wenn alle gleichzeitig da durch wollen. Die Fahrt nach Marrakesch dauert dementsprechend lange und wir sind mehr als froh als wir am späten Abend zum Sonnenuntergang ankommen. Für die letzten Tage haben wir uns ein wunderschönes Riad mitten in der Stadt gebucht. Es zu finden ist nicht ganz einfach, aber ich bin froh als mir jemand die Tür öffnet und mich fragt, ob ich Julia bin :)

Über Marrakesch habe ich ihm Vorfeld viel gelesen - auch viele Geschichten von Touristen die nicht mehr zurück gefunden haben und irgendwo in der Stadt in den vielen kleinen Gassen gestrandet sind, anstatt in ihrem Hotel. Auch wir machen uns Abends noch auf und ich bin schnell verloren in den kleinen Gassen, durch die wir gehen. Unser Ziel: der Djemaa el-Fna, der Marktplatz der uns mit so viel lauter Musik, Essen & Trinken, Schlangen, Affen, Falken, Tänzern und Musikern empfängt. Abends ist der Markt noch beeindruckender als tagsüber. Wir finden  eine Kleinigkeit zu essen und machen uns dann auf den Rückweg - glücklicherweise findet Nils den Weg zurück und wir fallen sehr müde ins Bett.

Am nächsten Tag steht eine Stadtführung mit einem Guide an - auch das war ein Tipp - das ist so viel entspannter als alleine durch Marrakech zu wandern. Unser Guide holt uns ab und begrüsst uns in akzentfreiem Deutsch. Wir erfahren sehr viel über die Geschichte Marrakeschs, die vielen unterschiedlichen Viertel und tauchen ein in das bunte Treiben. Hier ist es nicht ganz so entspannt wie in Essaouira, ständig werde ich angesprochen, ob ich nicht etwas kaufen möchte.  Abends bin ich sehr froh, wieder in unserem ruhigen Riad zu sein, ich bin von den vielen  Eindrücken ein wenig überfordert und daher einfach nur froh auf unserem Hoteldach den Sternenhimmel und die Ruhe zu genießen.  

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